EDV-fusionierte perineale Biopsien der Prostata

Bei einem Verdacht auf Prostatakrebs durch vorhergehende Untersuchungen wie der klinischen Untersuchung und dem PSA-Wert kann man durch ein multiparametrisches MRT der Prostata krebsverdächtige Bereiche sehr gut darstellen.
Hierdurch sind wir in der Lage durch eine computergestütztes Zusammenführen von MRT und Ultraschallbildern in Echtzeit zielgenaue Proben zu entnehmen, um Ihnen eine höchstmögliche Sicherheit zu bieten.

Was ist der Unterschied zwischen der transrektalen und der perinealen Stanzbiopsie?

Bei dem konventionellen transrektalen Zugangsweg erfolgt die Probenentnahme über den Enddarm. Dieser ist natürlicherweise mit multiplen, teils auch hochresistenten Keimen besiedelt. Folglich ist das Risiko einer Infektion (z.B. Abszessbildung der Prostata) trotz teils mehrtägiger Antibiotikaprophylaxe hoch. Das Perineum (Damm) hingegen ist ein gut desinfizierbarer Bereich und die perineale Biopsieentnahme zeigt in Studien eine deutlich verringerte Infektionsgefahr.
Zudem lässt sich der vordere Bereich der Prostata über den transrektalen Zugangsweg nur schlecht erreichen, sodass der von uns gewählte perineale Zugangsweg gerade bei ventralen Prostatakarzinomen eine deutlich erhöhte diagnostische Sicherheit bedeutet.

Was ist der Unterschied zwischen einer EDV-Fusion und einer kognitiven Fusion?

Bei der kognitiven Fusion nutzt der Untersucher die Skizze der Radiologin oder des Radiologen und entnimmt unter sonographischer Kontrolle die Proben. Hierzu schätzt er ab, wo der auf der Skizze markierte Bereich sich im Ultraschall zeigt.

Bei der EDV-Fusion werden die MRT-Bilder computergestützt und in Echtzeit mit den Ultraschallbildern übereinandergelegt, um dann zielgenau Proben aus der Prostata entnehmen zu können. Zudem werden alle Entnahmeorte der Proben im dreidimensionalen Modell digital gespeichert um für ggf. anstehende weitere Behandlungen eine exakte Therapieplanung zur schonenden Krebsbehandlung zu ermöglichen.
Gute Diagnostik vermeidet Übertherapie.

Die computergestützte MRT-Fusionsbiopsie erlaubt uns eine zielgerichtete und millimetergenaue Diagnostik. Dies ist vor allem für die weitere Therapieentscheidung von immenser Bedeutung. Die MRT-Fusionsbiopsie ermöglicht also auf der einen Seite auch kleine Hochrisiko-Prostatatumore frühzeitig zu erkennen und auf der anderen Seite stabile Niedrigrisiko-Prostatakarzinome über einen langen Zeitraum sicher zu Überwachen. So ermöglichen wir mit guter Diagnostik sowohl zielgerichtete und angemessene aktive Behandlungen (z.B. nerverhaltende Operationen, Bestrahlungen oder fokale Therapie) als auch die Vermeidung von Übertherapie durch sichere aktive Überwachung.

Sie haben Fragen zur mpMRT-Prostatadiagnostik, der computergestützen Prostata-MRT-Fusionsbiopsie oder zum Ablauf des Verfahrens in unserer Praxis? Dann vereinbaren sie doch einfach einen persönlichen Beratungstermin mit uns.

EDV-fusionierte Mikrobiopsie der Prostata